Gesundheit

10 Anzeichen für Borderline Persönlichkeitsstörung, die du kennen musst

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) ist eine komplexe und herausfordernde psychische Erkrankung, die durch extreme Emotionen, impulsives Verhalten und schwierige Beziehungen gekennzeichnet ist.

Menschen mit dieser Störung leiden häufig unter einer tiefen inneren Leere und haben enorme Schwierigkeiten, ihre Gefühle zu regulieren.

In diesem Artikel erfährst du mehr über die 10 häufigsten Anzeichen für Borderline und wie man diese erkennen kann. Das Wissen über die 10 Anzeichen für Borderline ist entscheidend, um die Symptome rechtzeitig zu identifizieren und die notwendige Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Wir tauchen tief in die Welt der Borderline-Betroffenen ein und zeigen, wie sich diese Symptome im Alltag manifestieren und was sie für das Leben der Betroffenen bedeuten.

Was ist eine Borderline-Persönlichkeitsstörung?

Was ist eine Borderline-Persönlichkeitsstörung?

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist eine schwere psychische Erkrankung, die das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen maßgeblich beeinflusst. Häufig treten starke Stimmungsschwankungen, ein instabiles Selbstbild und impulsives Verhalten auf, was das Führen stabiler Beziehungen erschwert.

Die Betroffenen kämpfen ständig mit intensiven Emotionen und dem Wunsch nach Sicherheit und Stabilität. Eine frühe Diagnose kann helfen, die Symptome besser zu verstehen und gezielte Unterstützung zu erhalten. Therapie, insbesondere die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT), kann hier einen entscheidenden Unterschied machen.

1. Intensive Angst vor dem Verlassenwerden (10 Anzeichen für Borderline)

Ein typisches Anzeichen für Borderline ist die intensive Angst davor, verlassen zu werden. Menschen mit dieser Störung erleben eine nahezu panische Vorstellung, dass geliebte Menschen – sei es der Partner, Freunde oder Familienangehörige – sie im Stich lassen könnten.

Diese Angst führt häufig zu extremen Maßnahmen, um Verlassenwerden zu verhindern. Die Angst vor dem Verlassenwerden ist eines der 10 Anzeichen für Borderline, die besonders oft auftreten.

Verzweifelte Versuche, die andere Person bei sich zu halten, können dabei jedoch ungesunde Züge annehmen und führen oft zu Spannungen und Konflikten. Es entsteht ein Teufelskreis aus Nähe und Abstoßung, der sowohl den Betroffenen als auch den Angehörigen emotional stark belastet.

„Die Angst vor dem Verlassenwerden ist bei Menschen mit Borderline oft so intensiv, dass sie zu drastischen Handlungen greifen, um die Beziehung zu retten.“ – Anonymer Betroffener

2. Instabile Beziehungen

Die Beziehungen von Borderline-Betroffenen sind oft wie eine Achterbahnfahrt voller Höhen und Tiefen. Die Betroffenen neigen dazu, ihre Mitmenschen entweder zu idealisieren oder abrupt abzuwerten, sobald sie enttäuscht werden.

Ein Mensch, der an einem Tag als der perfekte Partner angesehen wird, kann am nächsten Tag plötzlich als fehlerhaft und belastend wahrgenommen werden. Diese extremen Schwankungen zwischen Idealisierung und Abwertung machen es schwer, stabile und liebevolle Beziehungen zu führen.

Die Wurzeln dieses Verhaltens liegen oft in der Angst vor Ablehnung und dem tiefen Bedürfnis nach Liebe und Bestätigung.

  • Idealisierung: „Du bist der beste Mensch, den ich je getroffen habe!“
  • Abwertung: „Du enttäuscht mich immer. Ich kann dir nicht mehr vertrauen.“

3. Ein instabiles Selbstbild

Ein instabiles Selbstbild

Menschen mit einer Borderline-Störung wissen oft nicht genau, wer sie sind oder was sie im Leben erreichen möchten. Das Selbstbild ist schwankend, und die Betroffenen leiden häufig darunter, dass ihr Selbstwertgefühl stark von der Meinung anderer abhängig ist.

Diese innere Unsicherheit und Orientierungslosigkeit führen zu einem tiefen Gefühl der Verwirrung, das sich in ständiger Anpassung an die Umgebung oder in einem verzweifelten Suchen nach Anerkennung äußert.

Instabiles Selbstbild Beschreibung
Häufiger Wechsel der Ziele Betroffene ändern oft ihre beruflichen oder persönlichen Ziele, da sie Schwierigkeiten haben, sich zu definieren.
Abhängigkeit von anderen Sie benötigen Bestätigung und Anerkennung von außen, um sich wertvoll zu fühlen.

4. Impulsivität

Ein weiteres Kernsymptom der Borderline-Störung ist die Impulsivität. Betroffene handeln oft, ohne die Konsequenzen zu bedenken. Das kann sich in verschiedenen Lebensbereichen zeigen, wie etwa riskantem Autofahren, Drogenmissbrauch, ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder unkontrolliertem Geldausgeben.

Diese impulsiven Handlungen sind häufig der Versuch, innere Spannungen oder überwältigende Gefühle zu bewältigen. Das Problem dabei: Diese Handlungen führen oft zu weiteren Schwierigkeiten, was wiederum zu Scham und Selbstvorwürfen führt und den Kreislauf von emotionalem Schmerz und impulsivem Verhalten verstärkt.

Auch Impulsivität gehört zu den 10 Anzeichen für Borderline, die das tägliche Leben der Betroffenen beeinträchtigen.

„Ich habe oft Dinge getan, die ich später zutiefst bereut habe. Es war, als hätte ich keine Kontrolle über mein eigenes Verhalten.“ – Betroffene Person

5. Selbstverletzendes Verhalten

Selbstverletzung ist bei Menschen mit Borderline ein weit verbreitetes Symptom. Die Betroffenen fügen sich selbst Schmerzen zu, um mit inneren Spannungen umzugehen oder um sich überhaupt lebendig zu fühlen. Diese Selbstverletzungen sind kein Aufruf nach Aufmerksamkeit, sondern ein Ausdruck tiefer Verzweiflung und innerer Leere.

Betroffene berichten oft, dass der physische Schmerz ihnen hilft, den emotionalen Schmerz für eine Weile zu vergessen. Häufig sind auch Selbstmordgedanken oder -versuche Teil dieser Verhaltensweisen, weshalb es unerlässlich ist, diese Symptome ernst zu nehmen und die notwendige Unterstützung zu suchen.

6. Starke Stimmungsschwankungen

Starke Stimmungsschwankungen

Ein weiteres Anzeichen für Borderline sind starke und häufige Stimmungsschwankungen. Die Emotionen wechseln schnell von extremem Glück zu tiefster Traurigkeit oder Wut. Diese Stimmungsschwankungen können oft ohne ersichtlichen Auslöser auftreten und machen es den Betroffenen schwer, ihren Alltag zu meistern.

Die Fähigkeit, Emotionen zu regulieren, ist stark eingeschränkt, was dazu führt, dass bereits kleine Konflikte oder Stressfaktoren große Auswirkungen haben können. Die intensive Art der Gefühlswahrnehmung macht es zudem schwer, die eigenen Emotionen realistisch einzuschätzen.

  • Beispielhafte Stimmungsschwankungen:
    • Morgens: Euphorie und Freude über kleine Dinge.
    • Nachmittags: Plötzliche Traurigkeit und das Gefühl, nichts wert zu sein.
    • Abends: Extreme Wut über eine scheinbar kleine Kritik.

7. Chronische innere Leere

Viele Menschen mit Borderline berichten von einem Gefühl der chronischen Leere. Diese Leere wird oft als emotionale Taubheit beschrieben – ein Gefühl, als sei das Leben bedeutungslos und ohne echte Freude.

Diese innere Leere führt dazu, dass Betroffene immer wieder nach neuen Reizen und intensiven Erfahrungen suchen, um das Gefühl der Sinnlosigkeit zu verdrängen. Oft werden kurzfristige Aktivitäten gewählt, die jedoch keine nachhaltige Befriedigung bringen und letztendlich das Gefühl der Leere verstärken.

„Manchmal fühlt sich alles so leer an, als wäre ich nur eine Hülle, die funktioniert, aber nicht wirklich lebt.“ – Betroffene Person

8. Unkontrollierte Wutausbrüche

Wutausbrüche sind bei Borderline keine Seltenheit. Die Betroffenen haben oft Schwierigkeiten, ihre Wut zu kontrollieren, was sowohl zu verbalen als auch körperlichen Auseinandersetzungen führen kann. Diese Ausbrüche sind häufig unverhältnismäßig zur jeweiligen Situation und können sich gegen nahestehende Personen richten.

Die Wut ist oft eine Reaktion auf das Gefühl, missverstanden oder abgelehnt zu werden, und kann durch scheinbar kleine Auslöser entfacht werden. Im Nachhinein schämen sich die Betroffenen oft für ihr Verhalten, was wiederum ihre Angst vor dem Verlassenwerden verstärkt.

9. Dissoziative Symptome

Menschen mit Borderline erleben häufig dissoziative Zustände, in denen sie sich von sich selbst oder der Umwelt distanziert fühlen. In solchen Momenten wirken die Dinge oft unwirklich, und die Betroffenen erleben eine Art „Entfremdung“.

Diese Zustände treten vor allem in Zeiten großer emotionaler Belastung auf und sind eine Form des Schutzmechanismus, um mit überwältigenden Emotionen umzugehen. Dissoziative Symptome sind ein weiteres der 10 Anzeichen für Borderline, die im Alltag große Herausforderungen darstellen.

Das Gefühl, sich selbst oder die Welt nicht richtig wahrzunehmen, verstärkt die Unsicherheit und Isolation der Betroffenen.

10. Paranoide Gedanken oder extreme Angst

Paranoide Gedanken oder extreme Angst

In stressigen Situationen neigen Menschen mit Borderline dazu, paranoide Gedanken oder extreme Angst zu entwickeln. Sie haben das Gefühl, dass andere gegen sie sind oder ihnen schaden wollen. Diese Gedanken sind nicht rational, fühlen sich für die Betroffenen aber sehr real an und beeinflussen ihr Verhalten maßgeblich.

Es entsteht häufig ein Gefühl, von der Umwelt bedroht oder kontrolliert zu werden, was zu sozialen Rückzügen und Misstrauen führt. Diese paranoiden Zustände sind besonders belastend für das Umfeld, da sie zu Missverständnissen und dem Gefühl führen, ständig beobachtet oder bewertet zu werden.

Zusammenfassung: Die 10 häufigsten Anzeichen für Borderline

  • Intensive Angst vor dem Verlassenwerden
  • Instabile Beziehungen, geprägt von Idealisierung und Abwertung
  • Instabiles Selbstbild und Schwierigkeiten, eine klare Identität zu entwickeln
  • Impulsives und riskantes Verhalten
  • Selbstverletzendes Verhalten zur Spannungsreduktion
  • Starke Stimmungsschwankungen ohne erkennbaren Grund
  • Gefühl der chronischen inneren Leere
  • Unkontrollierte Wutausbrüche
  • Dissoziative Symptome, z.B. das Gefühl, die Realität sei unwirklich
  • Paranoide Gedanken und extreme Angst in Stresssituationen

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist eine ernstzunehmende psychische Erkrankung, die das Leben der Betroffenen stark beeinflusst. Sie stellt nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für ihre Familien, Freunde und Partner eine immense Herausforderung dar. Wenn du selbst Symptome bei dir oder anderen erkennst, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Therapie, insbesondere die DBT, kann den Betroffenen helfen, besser mit ihren Emotionen umzugehen und ein stabileres Leben zu führen.

FAQ: Häufig gestellte Fragen 10 Anzeichen für Borderline Persönlichkeitsstörung

Wie merkt man, dass man Borderline hat?

  • Intensive Stimmungsschwankungen, die von Euphorie zu tiefer Traurigkeit wechseln.
  • Gefühl der inneren Leere und das ständige Bedürfnis nach neuen Reizen.
  • Extreme Angst vor dem Verlassenwerden und instabile Beziehungen, die zwischen Idealisierung und Abwertung schwanken.
  • Impulsives Verhalten und Schwierigkeiten, die eigenen Emotionen zu regulieren.

Was ist typisch für einen Borderliner?

Typisches Verhalten Beschreibung
Impulsivität Häufig impulsive und riskante Entscheidungen, z.B. beim Autofahren oder Geldausgeben.
Instabile Beziehungen Beziehungen geprägt von extremen Schwankungen zwischen Idealisierung und Abwertung.
Selbstverletzendes Verhalten Handlungen zur Spannungsreduktion, wie das Schneiden oder Verbrennen der Haut.
Emotionale Intensität Sehr intensive Emotionen, die oft schwer zu kontrollieren sind und zu extremen Reaktionen führen.

Wie äußert sich Borderline bei Frauen?

  • Starke emotionale Schwankungen und Schwierigkeiten, stabile Beziehungen zu führen.
  • Selbstverletzendes Verhalten und Essstörungen treten bei Frauen mit Borderline häufiger auf als bei Männern.
  • Viele Frauen mit Borderline haben eine intensive Angst vor dem Verlassenwerden und versuchen durch extremes Verhalten Nähe aufrechtzuerhalten.
  • Gesellschaftliche Erwartungen und Rollenmuster können die Symptome zusätzlich verstärken, was den Umgang mit der Störung erschwert.

Welche zwei Borderline-Typen gibt es?

  1. Impulsiver Typ: Gekennzeichnet durch starke Impulsivität, unkontrollierte Wutausbrüche und riskantes Verhalten. Menschen dieses Typs haben Schwierigkeiten, ihre Emotionen zu kontrollieren und neigen zu impulsiven Handlungen, die sie später bereuen.
  2. Emotional instabiler Typ: Hauptsächlich durch intensive Stimmungsschwankungen, chronische Leere und Angst vor dem Verlassenwerden gekennzeichnet. Betroffene kämpfen mit starken Emotionen und einer tiefen Unsicherheit, die ihre Beziehungen beeinträchtigt.

Diese beiden Typen können sich überschneiden, und die Symptome variieren individuell. Eine maßgeschneiderte Therapie kann dabei helfen, die Symptome besser zu bewältigen und wieder mehr Kontrolle über das eigene Leben zu gewinnen.

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